Zum dreihundertjährigen Bestehen der Kapelle
Ein bauliches Bijou, herrlich gelegen, doch wegen seiner Abgeschiedenheit viel zu wenig bekannt, ist die Kapelle «Maria zum Siege» im st.gallischen Ruggisberg, das politisch und kirchlich zu Häggenschwil gehört. Einer der besten Kenner von Ruggisberg, Josef Gallus Wild, schrieb 1937 u. a.: «Die Anmut des Ruggisbergs wird auch heute noch geschätzt. Besonders die Stadt St. Galler wandern gerne von den Bahnstationen Wittenbach oder Roggwil-Berg nach dem schön gelegenen Aussichtspunkt und erfreuen sich des Ausblicks ins liebliche thurgauische Gelände und auf den weiten blauen Bodensee. Das Schloss, ein stattliches Gebäude mit breitem Giebel und mächtigem Dach und die hohe, grosse Kapelle mit ihrem kecken Dachreiterchen bieten ein geruhsames Bild vergangener Zeiten, das wohl in manchem Besucher den Wunsch nach näherer Kenntnis der Geschichte Ruggisbergs aufkommen lässt . . .» Während das ehemalige Schlossgut Ruggisberg bis ins 14. Jahrhundert zurück nachweisbar ist, stammt die Kapelle aus den Jahren 1683/84.